Glocken
- 1660: mittlere und kleine Glocke
- von Andreas Herold in Dresden gegossen
- Aufschrift: Name des Gießers und Jahreszahl
- 1742: große Glocke
- von Gottfried Weinholdt in Dresden gegossen
- Aufschriften: "Hanns Christoph v. Kiesewetter, K.P.C.S. General-Kriegspräsident und Gen.
Kriegs-Commisarius"; "Anno 1742"; Kiesewetters Wappen
- Kiesewetter soll zum Guss mit 2 Kanonenrohre gegeben haben, die am Eingang des Schlosses zu
beiden Seiten der Treppe aufgestellt waren
- der Guss gelang nicht fehlerfrei: er war im Innern blasig
- 1845 bekam die Glocke einen Sprung und verlor damit ihren schönen Klang gänzlich
- Glockenmaterial: Bronze
- 1856: neue Glocken
- 17.November 1856: Abnahme der alten Glocken;
Zerschlagung; Transport nach Kleinwelka zur Glockengießerei Gruhl
- Friedrich Gruhl genoss hohes Ansehen; man bezeichnete ihn als den Silbermann unter den Glockengießern
- 26.November 1856: Guss der Glocken in Anwesenheit von Erwin v. Quandt, Pfarrer Dr. Putzer,
Gemeindevorstand August Vetter, Gemeindeältestem August Michel und anderer Gemeindeglieder
- am 21.Dezember brach man mit den auf 2 Wagen ruhenden Glocken in Kleinwelka auf
- erster kirchlicher Gebrauch am 24.12.: sie läuteten die Weihnacht ein
- 1917: kleine Glocke wurde für Kriegszwecke eingeschmolzen
- bis 1959 wurden die Glocken per Hand und Seil geläutet:
- zuletzt von Richard Schaller und davor von Paul Gebauer (der gleichzeitig Schulhausmann in Dittersbach war)
- seit 1959 Läutemaschine
- 1965: neuer Glockenstuhl aus Stahl
- 1968: neue kleine Glocke (Glockengießerei Schilling, Apolda)
- 2006/2007: Instandsetzungsarbeiten an Glocken und Glockenturm
- Glockenstuhl: Entrostung und Korrosionsschutz
- Joche: Erneuerung von Glocke 2; Entrostung und Korrosionsschutz von Glocken 1 und 3
- Klöppel: Überarbeitung und Instandsetzung (alle Glocken)
- Läutewerk: neue Motoren und Antriebselemente (Läuteräder, Ketten usw.)
- Ausrichtung der Glockenaufhängung
- Blitzschutz: Einbindung Läutewerk in Blitzschutzanlage
- Kosten: rund 12.000 Euro
Daten
- Gewichte:
- große Glocke: 1027 kg
- mittlere Glocke: 513 kg
- kleine Glocke: 305 kg
- Kosten:
- 2.189 Taler
- für die alten Glocken wurden 1.380 Taler berechnet
- die Differenz (809 Taler) wurde aus Spenden erbracht
- Durchmesser:
- große Glocke: 124 cm
- mittlere Glocke: 100 cm
- kleine Glocke: 87 cm
-
Klang: Es-Dur (große: es, mittlere: g, kleine: b)
Inschriften
- Große Glocke:
Nur ewigen und ernsten Dingen
sei ihr metallner Mund geweiht.
Und stündlich mit den schnellen Schwingen
Berühr' im Fluge sie die Zeit.
Dem Schicksal leihe sie die Zunge,
selbst herzlos, ohne Mitgefühl,
begleite sie mit ihrem Schwunge
des Lebens wechselvolles Spiel.
Und wie der Klang im Ohr vergehet,
der mächtig tönend ihr entschallt,
so lehre sie, dass nichts bestehet,
dass alles Irdische verhallt.
(aus Schillers "Lied von der Glocke")
Gegenüber (auf der Rückseite): Das Vaterunser
- Mittlere Glocke:
Von Herrn Friedrich Gruhl in Kleinwelke ist dies aus drei Glocken bestehende Geläute aus den
freiwilligen Beiträgen der Bewohner von Dittersbach mit Kleinelbersdorf, Röhrsdorf und
Klein oder Nieder-Helmsdorf gegossen im Jahre Christi 1856.
- Kleine Glocke:
Was unten tief dem Erdensohne,
das wechselnde Verhängnis bringt.
Das schlägt an die metallne Krone,
die es erbaulich weiter klingt.
(aus Schillers "Lied von der Glocke")
Darunter: Herr, Gott, dich loben wir.
Gegenüber (auf der Rückseite): Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig
und beladen seid. Ich will euch erquicken.